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Reformen und veränderter Lebensstil bescheren gute Wachstumschancen für ausländische Medizintechnikhersteller in Südafrika 

Medizintechnik Markt in Südafrika:

April 2020, Maria Klaas – Der Medizintechnik Markt in Südafrika wächst lt. einer Studie des Business Monitors International (BMI Research) bis 2021 von 1,3 Milliarden US$ auf ca. 1,7 Milliarden US$.

Wachstumsträger sind vor allen Dingen medizinische Verbrauchsgüter, wie Verbandsmittel und Wundauflagen, Spritzen, Nadeln, Katheter, Diagnostische Bildgebung, Elektrodiagnose-Geräte, Radiologische Geräte, Orthopädie und Prothetik und Hilfsmittel.

Der Bedarf für den Medizinprodukte Markt in Südafrika wird vorwiegend aus Importen  (94,2% Importanteil 2016) gedeckt. Die wichtigsten Lieferländer sind die USA, Deutschland, China, die Schweiz und Mexiko. Wobei die inländische Herstellung von Medizintechnik sich vorwiegend auf Verbrauchsgüter konzentriert, wovon bis zu 50% exportiert werden.

BMI schätzt die privaten Gesundheitsausgaben 2017 der ca. 14 Millionen Privatversicherten, Selbstzahlern und Medizintouristen aus vorwiegend anderen afrikanischen Ländern auf etwa 15,8 Milliarden US$ insgesamt. Die öffentlichen Gesundheitsausgaben im Haushaltsjahr 2017/18, die allerdings den Großteil der Bevölkerung betreffen, lagen in etwa genauso hoch.

BMI Research schätzt ein durchschnittliches Wachstum pro Jahr bis 2021 um ca. 6,4 % im privaten und um ca. 7,8% im öffentlichen Gesundheitssektor.

Infektionskrankheiten, wie z.B. HIV und Tuberkulose (z.B. waren 2011 11,2 % der Gesamtbevölkerung HIV positiv), die hohe Prävalenz von kardiovaskulären, Nieren- und Atemwegserkrankungen, sind die Wachstumsfaktoren im Gesundheitsmarkt. Diese resultieren vor allem durch eine Änderung des Lebensstils gerade bei der entstehenden schwarzen Mittelschicht. Ausgelöst durch die „Amerikanisierung“ der Essgewohnheiten, gelten rund 70% der weiblichen und 30% der männlichen Bevölkerung über 15 Jahre als übergewichtig. Nach Schätzungen in 2017 waren bereits 4 Millionen an Diabetes erkrankt.

Zulassungsvorschriften:

Der Medizintechnik Markt in Südafrika war bislang weitgehend unreguliert. Die Zulassungsregelungen für Medizintechnikprodukte werden zurzeit reformiert. Dafür wurde 2017 die neue Zulassungsbehörde South Africa Health Products Regulatory Authority (SAHPRA) konstituiert.

Gesundheitliche Versorgung:

Die Fachärzte und Universitäten sind weltweit hoch angesehen. Zahlreiche Premieren in der medizinischen Forschung fanden hier statt: Vor 50 Jahren wurde durch Professor Barnard die erste Herztransplantation am renommierten Kapstädter Groote Schuur Hospital durchgeführt; der Erfinder der Computertomografie war der Südafrikaner Allan Cormack, die erste Nierentransplantation zwischen HIV-positiven Patienten wurde in Südafrika durchgeführt und 2014 die erste Penistransplantation der Welt .

Trotz des guten Rufs der Ärzteschaft hapert es in der medizinischen Versorgung der aus ca. 55 Mio Menschen bestehenden Gesamtbevölkerung. Viele Fachärzte ziehen die lukrativen Privatkliniken den öffentlichen Kliniken vor. So behandeln 80 % der Ärzte 16 % der Patienten (ca. 9 Mio) – die Wohlhabenden. Die 3 größten privaten Krankenhausgruppen sind Netcare, Mediclinic und Life Healthcare.

Die 3.900 öffentlichen Gesundheitseinrichtungen entsprechen nicht nur wegen schlechter nicht moderner medizintechnischer Ausrüstung, sondern auch wegen Personalmangels und sehr langer Wartezeiten, selbst bei schweren Verletzungen, nicht dem europäischen Standard.

Zufriedenstellend ist die landesweite Versorgung mit Apotheken. Hochwertige Medikamente sind im Allgemeinen viel preiswerter als in Deutschland und viele Medikamente, z.B. Schmerzmittel sind nicht verschreibungspflichtig und werden auch in Supermärkten verkauft.

Eine gesetzliche Krankenversicherung (National Health Insurance, NHI) soll bis 2025/26 abgeschlossen sein. Im Rahmen dessen sind auch umfassende Modernisierungsmaßnahmen des öffentlichen Gesundheitssektors vorgesehen.

(Quellen: Germany Trade & Invest, dpa, BMI Research)

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